Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, und die Ferienwohnungsbranche war erneut von bedeutenden Entwicklungen geprägt. In unserem Branchenfokus-Recap werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse und Veränderungen, die die Branche in diesem Jahr bewegt haben.
Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Trends, Herausforderungen und Chancen, die die FeWo-Branche dieses Jahr geprägt haben. Fangen wir mit dem Rückblick auf Deutschlands Ferienwohnungsbranche an, gefolgt von den wichtigsten Nachrichten aus Europa und weiteren spannenden Neuigkeiten.
Sachsen und Schleswig-Holstein verabschieden Zweckentfremdungsverbot
Sachsen hat in diesem Jahr das Zweckentfremdungsgesetz erlassen. Bisher haben in dem Bundesland die Städte Dresden und Leipzig reagiert und Maßnahmen ergriffen. Dresden zielt vor allem auf die Stadtteile Altstadt und Neustadt ab, da die Lage in diesen Stadtbezirken besonders angespannt ist. Auch in Schleswig-Holstein ist das Wohnraumschutzgesetz dieses Jahr verabschiedet worden. Kiel und die Insel Sylt haben entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Das Zweckentfremdungsverbot betrifft hauptsächlich Neuvermietungen. Bereits vermietete Wohnungen sind von diesem Gesetz nicht unmittelbar betroffen. Klar ist jedoch, dass es nicht mehr so einfach sein wird, neue Ferienwohnungen in diesen beiden Städten zu betreiben.
DFV veröffentlicht Studie zum FeWo-Markt in Deutschland und wählt einen neuen Vorstand in 2024
Der Deutsche Ferienhausverband hat Anfang 2024 eine Marktstudie veröffentlicht: Deutschland zählt rund 550.000 Ferienunterkünfte, die jährlich 29 Milliarden Euro Umsatz generieren. 78% sind Ferienwohnungen, überwiegend privat vermietet. Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern sind Spitzenreiter, während Hamburg, Berlin und Bremen die höchsten Tagesausgaben pro Kopf verzeichnen. Die Branche wächst weiter: Bis 2025 wird ein jährliches Umsatzplus von 5–8% erwartet.
Am 9. September 2024 hat der Deutsche Ferienhausverband (DFV) in Hamburg einen neuen Vorstand gewählt. Göran Holst (Travanto), Solveig Mayer (expedia group/FeWo-direkt), Bodo Thielmann (HomeToGo SE) und Christine Beyer (Traumdomizil Usedom) bleiben für zwei weitere Jahre im Amt. Magdalena Lexa (OnlineBuchungService GmbH) wurde neu in den Vorstand gewählt. Ricarda Kies (ehemals LODGEA) und Maike Kaminski (ehemals Traum-Ferienwohnung) haben den Verband verlassen und widmen sich einer neuen beruflichen Herausforderung. Wohnraumzweckentfremdung und die Pauschalreiserichtlinie auf europäischer Ebene sind die Hauptthemen, für die der DFV sich verstärkt einsetzen möchte.
Änderung der Meldepflicht ab Januar 2025 in Deutschland
Ab dem 1. Januar 2025 entfällt die Meldepflicht für deutsche Staatsangehörige bei touristischen Übernachtungen innerhalb Deutschlands. Diese Änderung wurde am 18. Oktober 2024 vom Bundesrat beschlossen. Für ausländische Gäste bleibt die Meldepflicht bestehen, und sie müssen ihre Anmeldung am Ankunftstag handschriftlich unterschreiben. Die Aufbewahrungspflicht für Meldescheine beträgt 12 Monate, danach müssen sie nach weiteren 3 Monaten gelöscht werden. Ziel der Änderung ist der Bürokratieabbau. Beherbergungsbetriebe und andere Akteure müssen ihre Meldeprozesse und die Weitergabe relevanter Daten anpassen.
Großveranstaltungen 2024 in Europa: Positiver Einfluss auf die FeWo-Branche
Im Sommer fanden mehrere große Veranstaltungen statt, die einen positiven Effekt auf die diesjährige FeWo-Branche hatten: Die Fußball EM in Deutschland, die Olympischen Sommerspiele in Frankreich und Top Konzerte von Weltstars.
Während der Olympischen Sommerspiele in Frankreich stiegen die Langzeitaufenthalte um 550% im Vergleich zum Vorjahr, mit 13% der Buchungen. Die meisten Buchungen kamen über Booking.com (36%), gefolgt von Direktbuchungen (32%). Hier können Sie die gesamten Artikel zu den Olympischen Spielen einsehen.
Die EM in Deutschland war ein großer Erfolg für die Tourismusbranche. Fußballfans aus ganz Europa reisten an, was zu einem Preisanstieg von 26 % bei Ferienwohnungen führte, besonders bei Direktbuchungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank jedoch auf 3,3 Tage (vgl. 2022: 4,2 Tage).
Hier können Sie unsere ausführlichen Beitrag zur Fußball EM 2024 in Deutschland lesen.Taylor Swifts Eras Tour und Adeles World Tour sorgten im Sommer 2024 für Rekorde bei Ferienunterkünften in Deutschland. Swifts sieben Konzerte in Hamburg, München und Gelsenkirchen trieben die Preise in die Höhe – in Gelsenkirchen stiegen Hotelkosten um 119%, Ferienwohnungen wurden teils um 750% teurer. Adele begeisterte mit zehn Konzerten in München, wobei auch hier die Unterkunftspreise verdoppelt wurden. Beide Tourneen brachten einen spürbaren wirtschaftlichen Erfolg für das Ferienwohnungsbusiness, vergleichbar mit dem alljährlichen Oktoberfest in München.
Europas FeWo-Branche 2024: Was Sie verpasst haben – und warum es wichtig ist!
Die Proteste gegen die Entstehung und Vermietung von Ferienwohnungen haben in 2024 einen neuen Höhepunkt erreicht . Im April versammelten sich rund 57.000 Menschen auf den Kanarischen Inseln, um gegen strengere Maßnahmen zur Umwandlung von Wohnraum in Ferienunterkünfte zu protestieren. Es war eine der größten Demonstrationen Spaniens. Nicht nur auf den Kanarischen Inseln gingen die Menschen auf die Straße, auch in Málaga, Barcelona und Mallorca demonstrierten Tausende von Menschen gegen den Massentourismus.
Eine geplante Gesetzesänderung zu touristischen Ferienunterkünften auf den Kanarischen Inseln soll Ende 2024 in Kraft treten und sieht eine Begrenzung der touristischen Nutzungen von Ferienwohnungen vor(max. 10% der bebaubaren Fläche einer Gemeinde, darf für Ferienunterkünfte genutzt werden), Konzessionen für gewerbliche Vermieter (für max. 20 Jahre) und Kontrollen durch Kommunen.
Auch Barcelona plant, bis zum Jahr 2028 alle 10.000 Ferienwohnungen in Wohnraum umzuwandeln und keine neuen Lizenzen mehr zu verteilen. Pamplona schließt sich dem an und unterbindet ebenfalls neue Lizenzen für Ferienwohnungen und auch Griechenland führt Steuererhöhungen und einen Lizenzstopp für Ferienwohnungen ein. Außerdem treten auch in Budapest ab 2026 Beschränkungen für den FeWo-Markt in Kraft. In Frankreich ist das Gesetz Loi Le Meur in Kraft getreten, das zur Bekämpfung des Wohnungsmangels strengere Regeln für Kurzzeitvermietungen einführt. Darunter fallen Mietobergrenzen, Ausgleichsmaßnahmen zur Schaffung von langfristigen Wohnraum und verschärfte Brandschutzauflagen für große Unterkünfte.
Solche drastischen Maßnahmen, wie eine Begrenzung der Vermietung auf 10% der Fläche oder die Übertragung dieser Vorgaben auf deutsche Städte, wirken eher unwahrscheinlich. Fakt ist jedoch, dass sich nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ganz schön was passiert ist in der FeWo-Branche und Zweckentfremdungsverbote ein ganzheitliches Thema sind.
Was hat sich bei Booking.com, Airbnb & Co. in 2024 getan? Ein Blick auf die wichtigsten Updates
Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was in diesem Jahr bei Booking.com, Airbnb und Co. alles passiert ist. Wir fangen mit Booking.com an und gehen dann über zu den neuesten Airbnb-Updates 2024.
Gericht kippt Bestpreisklausel von Booking.com
Booking.com verbot Hotels bisher, ihre Zimmer anderswo günstiger anzubieten. Bereits 2021 erklärte der Bundesgerichtshof diese Klauseln für kartellrechtswidrig. Am 19. September bestätigte der Europäische Gerichtshof, dass solche Bedingungen unzulässig sind.
Das Urteil schützt Hotels vor Preisdiktaten und ermöglicht Schadensersatzforderungen.
Für FeWo-Vermieter bedeutet es: Sie bleiben unabhängig von der Preisgestaltung. Das stärkt die Position gegenüber Buchungsportalen und erlaubt eine flexible Kombination aus OTA-Präsenz und Direktbuchungen.
Alljährliches Sommer- und Winter-Update von Airbnb zusammengefasst
- Neues interaktives Dashboard mit detaillierten Einblicken in Einkünfte, Belegungsraten und gebuchte Nächte
- Möglichkeit, Reihenfolge der Fotos in Inseraten zu bearbeiten
- Einfacher Wechsel zwischen Gastgeber- und Gast-Profil für Gastgeber im Urlaub
- Neue „Ikone“-Kategorie für außergewöhnliche Ferienunterkünfte, inspiriert von Musikern, Shows oder Kunstwerken
- Gastgeber können erfahrene Co-Hosts finden, um Inserate besser zu verwalten
- Personalisierte Nutzererfahrung mit maßgeschneiderten Suchergebnissen und Empfehlungen
- Neue Filter für präzisere Suchen nach Unterkünften
- Detaillierte Einblicke in Einnahmen für Gastgeber
Weitere Neuigkeiten unserer beliebten Ferienwohnungsportale:
- Airbnb verbietet Kameras im Innenraum von Unterkünften
- Airbnb erhebt eine zusätzliche Gebühr für internationale Gäste, die in einer anderen Währung als der der gewählten Unterkunft bezahlen
- Booking.com Studie enthüllt, dass Diskriminierung beim Reisen immer noch präsent ist
Messemarathon zum Jahresende: Die FeWo-Branche im Fokus
Im Jahr 2024 standen zwei bedeutende Messen ganz im Zeichen der Ferienvermietung.
Die Domizil Husum, die Anfang November zum sechsten Mal stattfand, behandelte die Themen, wie Gäste in Ferienwohnungen schöner wohnen, besser schlafen und leichter buchen können. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und Lösungen für Vermieter, die ihre Angebote noch attraktiver gestalten möchten.
Zuvor, im Oktober 2024, fand in Augsburg die Messe SuperStay Live statt. Hier drehte sich alles um die Optimierung der Vermietung: Bessere Auslastung, höhere Buchungsraten und vor allem zufriedene Gäste standen im Mittelpunkt. Die Messe zog Fachbesucher an, die neue Strategien und innovative Ideen für ihren Vermietungsalltag suchen.
Beide Messen bieten eine ausgezeichnete Plattform für den Austausch von Ideen und praktische Lösungen zur Verbesserung der Ferienvermietung.
Was hat die FeWo-Branche sonst noch bewegt…?
- Tripadvisor ändert seine Strategie für Ferienwohnungen und zieht sich aus dem Ferienwohnungsmarkt zurück
- Holidu übernimmt ferienwohnungen.de
- Lodgify veröffentlicht Sommerstudie: Preise steigen weiterhin
- Expedia feiert 25 Jahre Jubiläum in Deutschland
- Projekt zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in deutschen Urlaubsregionen
Das war’s für 2024…
Einige Änderungen, die im Jahr 2025 kommen, kennen wir bereits, aber wir sind gespannt, was sonst noch so in der FeWo-Branche passieren wird. Wir halten Sie wie immer auf dem Laufenden – auch in 2025!
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