Wenn man ein Ferienwohnungsbusiness betreibt, gibt es verschiedene Arten von Verträgen, die man anbietet kann: einen Mietvertrag, einen Beherbergungsvertrag oder auch einen gewerblichen Mietvertrag. Aber wann nutzt man welchen Vertrag? Es kommt in erster Linie auf die Art Ihrer Vermietung an. Wir haben dieses Thema etwas genauer untersucht und klären Sie nachfolgend über die wichtigsten Unterschiede und Punkte auf.
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Was ist ein gewerblicher Mietvertrag?
Ein gewerblicher Mietvertrag ist ein Vertrag, der zwischen Vermieter und einem Mieter geschlossen wird, der die Mietfläche zu gewerblichen Zwecken nutzt. Das bedeutet: Der Mieter nutzt die gemieteten Räume für eine berufliche, unternehmerische oder geschäftliche Tätigkeit.
Typisch ist dabei:
- ein geringerer Mieterschutz als bei üblichen Mietverträgen
- eine größere Vertragsfreiheit, da viele Regelungen wie Mietdauer, Kündigungsfristen oder auch die Umlage von Nebenkosten frei vereinbart werden können,
- keine Anwendung der Mietpreisbremse oder Betriebskostenverordnung
In einem gewerblichen Mietvertrag kann der Vermieter beispielsweise auch Regelungen zur Nutzung von Werbung, zum Untervermieten oder zu besonderen Rechten und Pflichten der Vertragsparteien festhalten. Gerade bei hochwertigen Ferienimmobilien oder Apartments, die an Geschäftsreisende, Unternehmen oder Agenturen vermietet werden, ist dies üblich. Wenn die Hauptzielgruppe also beispielsweise Unternehmen sind, die Ferienwohnungen für Ihre Mitarbeiter kurzfristig buchen, sollten Sie mit einem gewerblichen Mietvertrag arbeiten.
Wann ist ein gewerblicher Mietvertrag für Ferienwohnungen relevant?
Ein gewerblicher Mietvertrag für eine Ferienwohnung kommt vor allem dann in Frage, wenn:
- die Wohnung dauerhaft an ein Unternehmen vermietet wird, beispielsweise an eine Monteur- oder Vermittlungsagentur,
- die Nutzung der Ferienwohnung nicht für private Feriengäste, sondern ausdrücklich für berufliche Zwecke vorgesehen ist,
- der Mieter die Wohnung selbst gewerblich weitervermietet,
- oder die Vermietung langfristig angelegt ist – also über mehrere Monate oder sogar Jahre.
Auch Betreiber von Serviced Apartments, Business-Apartments oder Boardinghouses arbeiten in vielen Fällen mit gewerblichen Mietverträgen.
Privater Mietvertrag vs. Gewerblicher Mietvertrag: Der direkte Vergleich
Ein gewerblicher Mietvertrag unterscheidet sich deutlich von einem klassischen Mietvertrag für Mietobjekte. Während bei einem privaten Mietvertrag zahlreiche gesetzliche Regelungen zum Schutz des Mieters gelten, beispielsweise zur Kündigungsfrist, ist der gewerbliche Mietvertrag deutlich flexibler und freier gestaltbar. Der Mieterschutz entfällt hier weitgehend, da davon ausgegangen wird, dass beide Parteien geschäftlich handeln und sich bewusst auf die Vertragsbedingungen einlassen.
Gerade bei der Vermietung von Ferienwohnungen spielt dieser Unterschied eine wichtige Rolle: Wer lediglich kurzzeitig an Urlaubsgäste vermietet, bewegt sich meist im Bereich des Beherbergungsvertrags. Wer jedoch langfristig oder an gewerbliche Nutzer vermietet, sollte über einen gewerblichen Mietvertrag nachdenken, um klare rechtliche Verhältnisse zu schaffen.
Gewerblicher Mietvertrag, Mietvertrag oder Beherbergungsvertrag?
Bei so vielen verschiedenen kann man leicht den Überblick verlieren und sich die Frage stellen: Was für einen Vertrag sollte ich für mein Ferienwohnungsbusiness nutzen: Gewerblicher Mietvertrag oder Beherbergungsvertrag oder normaler Mietvertrag?
Grundsätzlich gilt: Für die kurzfristige Vermietung an Feriengäste, also tage- oder wochenweise, wird in der Regel ein Beherbergungsvertrag abgeschlossen. Dieser regelt neben der Überlassung der Unterkunft auch zusätzliche Leistungen wie Reinigung, Wäsche oder Service-Angebote.
Ein gewerblicher Mietvertrag kommt dagegen zum Einsatz, wenn die Vermietung auf Dauer angelegt ist und der Mieter die Unterkunft zu gewerblichen Zwecken nutzt.
Ein Mietvertrag wird typischerweise dann angeboten, wenn es sich um eine langfristige Vermietung handelt oder ebenfalls genutzt, wenn man keine weiteren Zusatzleistungen, wie Frühstück oder Reinigungsservice bei der Ferienvermietung an Gäste anbietet.
Typische Inhalte eines gewerblichen Mietvertrags für Ferienwohnungen
Ein gewerblicher Mietvertrag für eine Ferienwohnung sollte immer individuell erstellt werden. Dennoch gibt es einige typische Inhalte und Regelungen, die sinnvoll sind:
- genaue Benennung der Vertragsparteien,
- detaillierte Beschreibung des Mietobjekts,
- Festlegung von Mietzweck und Art der Nutzung,
- Regelung der Mietdauer und möglicher Verlängerungsoptionen,
- Festlegung der Miethöhe und der Nebenkosten,
- Regelung zu Kaution und Zahlungsmodalitäten,
- Vereinbarung zu Instandhaltungs- und Reparaturpflichten,
- Haftungsregelungen,
- Bestimmungen zur Unter- oder Weitervermietung.
Gewerblicher Mietvertrag Ferienwohnung: Muster & Vorlage
Wenn Sie Ihre Ferienwohnung gewerblich vermieten möchten, empfiehlt es sich, einen klar strukturierten Vertrag aufzusetzen. Dabei sollten Sie insbesondere die Mietdauer und Nutzung klar definieren, eine Zweckbindung der Nutzung festlegen und auch Fragen zu Kaution, Nebenkosten und Haftung genau regeln. Individuelle Klauseln sollten immer an Ihre Ferienwohnung und an Ihr Vermietungskonzept angepasst werden.
Ein gewerblicher Mietvertrag Muster kann Ihnen helfen, schnell ein rechtssicheres Dokument zu erstellen. Dennoch empfiehlt sich eine rechtliche Prüfung. Im Internet finden sich zahlreiche kostenlose Vorlagen, die jedoch immer individuell angepasst werden sollten. Außerdem ist es auch immer ratsam, dem Vertrag Ihre AGBs beizufügen.
So finden Sie den passenden Mietvertrag
Für die klassische Vermietung von Ferienwohnungen an Privatgäste gilt in der Regel der Beherbergungsvertrag. Ein gewerblicher Mietvertrag wird vor allem dann relevant, wenn du längerfristig an Unternehmen oder für berufliche Zwecke vermietest. Wenn Sie keine Sonderleistungen mit der Ferienvermietung anbieten, können Sie auch einen normalen Mietvertrag nutzen. Bedenken Sie jedoch, dass dieser an mehr rechtliche Bedingungen geknüpft ist.
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