Mythen gibt es in jedem Beruf, jedem Geschäft oder jeder Branche. Diese Mythen stammen aus spezifischen und oft einzelnen Erfahrungen, Ängsten und sogar Fehlinformationen, die sich heutzutage sehr leicht über Medien und soziale Netzwerke verbreiten.
Die Ferienvermietungsbranche reagiert besonders sensibel auf diese Mythen, da sie in den letzten Jahren sehr schlagartig gewachsen ist und viele sich noch nicht ganz sicher sind, was eine Ferienvermietung so mit sich bringt. Manche dieser Mythen verschrecken sogar jene, die gerne mit der Vermietung einer Ferienwohnung beginnen würden.
Hier sind die am meisten verbreiteten Mythen über Ferienwohnungen, von denen Sie sehr wahrscheinlich schon gehört haben:
„Ferienwohnungen sind unfaire Konkurrenz für Hotels“
Laut einer Studie der UIB (Universität der Balearen) verfügte Airbnb im Jahr 2016 über 15.170 Mietobjekte, von denen nur 5.841 vermietet wurden (das heißt 38 % des Gesamtangebots). Und obwohl die Anzahl der Hotelbetten und die der Ferienwohnungen zusammenhängen, gibt es zwei Tatsachen, die den fraglichen Mythos leugnen:
- In der Hochsaison ist die Hälfte der verfügbaren Ferienwohnungen leer.
- Ferienwohnungen sind in der Regel nicht in Zentren mit größerem Hotelangebot zu finden.
Tatsächlich sind viele Ferienwohnungen aufgrund der Vorschriften der Stadt von den städtischen Zentren oder Altstädten getrennt, oder weil dies genau Teil ihres Charmes ist. Der Tourist, der einen Hotelaufenthalt buchen möchte, wegen allem, was ein Hotel ausmacht, greift nicht auf eine Ferienwohnung zurück und umgekehrt. Denn Ferienwohnungen decken einen etwas anderen Bedarf als Hotels; der Reisende möchte sich eher wie ein Nachbar fühlen, als wie ein Tourist, und Freiheiten, wie z.B. die Zubereitung eigener Mahlzeiten, genießen.
„Ferienwohnungen schaden der Wirtschaft, Gesellschaft und Nachbarschaften“
Es gibt viele Gemeinschaften von Nachbarn, Verbänden, Politikern und Bürgern, die sich aufgrund dieser Aussage gegen Ferienwohnungen aussprechen. Nehmen Sie zum Beispiel Madrid: Dort wurde eine Gruppe gegründet, die es sich zur Mission gemacht hat, die automatischen Schlösser von Ferienwohnungen mit Klebstoff zu sabotieren, damit sie nicht geöffnet werden können. Aber auch die Zweckentfremdungsverbote in einigen Kommunen sprechen zugunsten dieses Arguments.
Tatsächlich ist es aber so, dass diese Art der Vermietung unter anderem Menschen hilft, die sich dem Tourismus nicht professionell widmen, sondern dieses zusätzliche Einkommen benötigen, um über die Runden zu kommen.
Der zweite Aspekt ist, dass die Art von Tourismus, die durch Ferienvermietungen entsteht, zur lokalen Wirtschaft beitragt, da Gäste hier Produkte (z.B. Lebensmittel) kaufen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Laut Airbnb befinden sich 74 % der Ferienunterkünfte in weniger touristischen Gebieten und außerhalb der Haupt-Hotelbezirke. Das bedeutet, dass Gäste der Ferienwohnungen Dienstleistungen und Produkte aus Gebieten konsumieren, die allein durch Hotelgäste unberührt blieben.
Vergessen wir außerdem nicht, dass Ferienwohnungen umweltschonender sind als Hotels. Denken Sie dabei an den höheren Energieverbrauch durch die durchgängige Beleuchtung der Anlage oder den Betrieb der Klimaanlagen, den täglichen Reinigungsservice, die Mengen zubereiteter Mahlzeiten etc.
„Ferienwohnungen erhöhen Immobilienpreise“
In Barcelona, einer der beliebtesten Reiseziele in Europa, wo Ferienwohnungen eine sehr große Rolle spielen, haben Mietpreise im letzten Jahr 5,9 % abgenommen. Barcelona ist somit auch nicht teurer als andere Großstädte in Europa, nur weil es hier eine Vielzahl von Ferienunterkünften gibt.
Betrachtet man die Lage auf internationaler Ebene so sieht man, dass die Immobilienpreise trotz steigender Zahl von Ferienwohnungen, so langsam steigen wie seit 7 Jahren nicht mehr. Das kann unter anderem an Gründen wie Handelsstreits zwischen China und den USA, oder dem Brexit liegen. In Italien sinken Immobilienpreise derzeit sogar.
Wie man sieht hängen Immobilienpreise also von vielen verschiedenen Faktoren ab und sind nicht allein auf die Anzahl von Ferienwohnungen zurückzuführen.
„Die Vermietung lohnt sich nicht“
Mit dem anfänglichen Investment in eine Immobilie, der Menge an Wettbewerb und der Sorge problematischen Gästen zu begegnen, kommen Ängste auf und mit ihnen der Mythos, dass sich die Vermietung nicht lohnt.
Der Punkt ist, dass, wenn Ihre Ferienvermietung funktioniert, der Nutzen viel höher sein kann als bei einer langfristig vermieteten Immobilie. Viele Eigentümer verschulden sich jedoch etwas, weil sie es nicht geschafft haben, die Ferienwohnung angemessen zu verwalten oder die aufgetretenen Probleme zu lösen. Aus diesem Grund ist es wichtig, alles genau durchdacht zu haben und sich einer solchen Investition zu stellen. Außerdem ist es wichtig, Zeit in das Vermietungsgeschäft zu investieren.
Darüber hinaus geht es nicht nur darum, ein gutes Produkt anzubieten, sondern auch zu wissen, wie man es verkauft. Das heißt, Sie müssen Ihre Ferienwohnung richtig vermarkten können. Egal wie schön Ihre Unterkunft ist, wenn niemand sie sieht, werden Sie auch keine Gäste empfangen.
„Ferienwohnungen sind nicht so sicher wie Hotels“
Hotels sind wie große Betriebsketten; Sie haben ein Gesicht, das Kunden oftmals Sicherheit bietet. Ein weniger bekanntes Vermietungsgeschäft gibt Reisenden normalerweise ein falsches Sicherheitsgefühl (weshalb die Markenbildung sehr wichtig ist).
Denken Sie jedoch kurz darüber nach: Kennen Sie wirklich niemanden, der während seines Aufenthalts in einem Hotel ausgeraubt wurde? Auch Hotels können Sicherheitsprobleme haben und Ferienwohnungen können in der Tat eine große Sicherheit bieten.
Viele Ferienwohnungen haben einen formellen Mietvertrag, der die Verpflichtungen beider Parteien festlegt, und eine Versicherung, die sowohl den Eigentümer als auch das Eigentum und den Gast schützt. Darüber hinaus ist es auf Plattformen wie Airbnb sehr einfach zu erkennen, ob eine Ferienwohnung beispielsweise einen Rauch- oder Kohlendioxidmelder enthält.
„Niemand kümmert sich um die Probleme der Gäste“
Im Gegensatz zu dem, was dieser Mythos aussagt, sind Vermieter dem Gast meist viel näher als jeder Hotelmanager. Und genau das bietet diese Art der Unterbringung: Nähe und Vertrautheit.
Der Eigentümer einer Ferienwohnung wird nicht nur auf die Probleme seiner Gäste eingehen, sondern deren Aufenthalt mit Empfehlungen und Ratschlägen personalisieren, damit diese ihren Urlaub in vollen Zügen genießen können. Ein FeWo Vermieter ist außerdem viel mehr auf positive Bewertungen seiner Gäste angewiesen, als große Hotelketten. Gäste können also davon ausgehen, dass der Vermieter sich um ihre Anliegen vor und während des Aufenthalts gewissenhaft kümmern und ein toller Gastgeber sein wird.
Sie sehen also: Nicht alles, was Sie bisher über Ferienwohnungen gehört, haben entspricht unbedingt der Wahrheit. Lassen Sie sich nicht zu sehr von diesen Mythen oder den Vorurteilen anderer Menschen beeinflussen, sondern informieren Sie sich über das Gesamtbild der Vermietungsbranche. Schließlich bietet sie Ihnen zahlreiche Vorteile!