So langsam aber sicher nimmt das Sommerhoch ein Ende und der ein oder andere Ferienwohnungsbesitzer bereitet sich auf die Nebensaison vor. Mit einer durchschnittlichen Ausbuchungsrate von gut 70% in Deutschland in den Monaten Juni bis August kann man eindeutig von einer erfolgreichen Saison reden. Nun liegt der Fokus mehr auf der Verwaltung und der Strategie für die Ferienwohnung als auf der Interaktion mit den Gästen. Es ist also Zeit für Analysen, einen Überblick über die Branche und Initiativen – Perfekt! Denn all das erwartet Sie im folgenden Artikel!
Wir haben die Top-News und Informationen über die Branche aus dem September gesammelt und für Sie zusammengefasst. Vom Treffen des Ferienhausverbandes bis zu Kontrollen von Ferienwohnungen im Norden. Die wichtigsten Infos für Sie als Gastgeber!
Treffen des deutschen Ferienhausverbandes
Der deutsche Ferienhausverband, der dafür einsteht, Gastgebern und Ferienwohnungsinhabern bestmögliche Gegebenheiten hinsichtlich des Vermietens zu schaffen, hatte im September eine Mitgliederversammlung.
Die Mitglieder trafen sich in Hamburg und tauschten sich hier über die Branche aus. Diskutiert wurden auch Updates zur Nationalen Plattform des Tourismus, die unter anderem regeln, welche Vorschriften für Anbieter, Vermittler und Agenturen gelten.
Eine weitere wichtige Entwicklung war die Verabschiedung der GWB-Novelle im Juli, die dem Bundeskartellamt erweiterte Befugnisse einräumt und somit Auswirkungen auf die Branche haben könnte. Weitere Wohnraumschutzgesetze stehen wie immer ebenfalls im Raum und wurden auch vom DFV thematisiert.
Abschließend wurde die allgemeine Lage auf dem Ferienhausmarkt erörtert, insbesondere in Bezug auf Buchungsentwicklungen und wie der Verband die Branche in diesen Zeiten unterstützen kann.
Bier und Bretzel, die sich auf Ihre Ferienwohnung auswirken
Nicht nur im Süden Deutschlands sollte man mittlerweile den Start des Oktoberfests mitbekommen haben. Besonders in München können sich die Ferienwohnungsinhaber seit dem 16. September über eine höhere Nachfrage freuen – um genau zu sein einer 31% höheren Nachfrage als im Oktober letzten Jahres. Dies belegt eine Studie von AIRDNA, einem Ferienvermietungs-Analyse-Unternehmen, über die europäische Ferienwohnungsbranche. Doch nicht nur in der Nachfrage ist eine signifikante Steigerung zu erkennen. Ferienwohnungsinhaber verlangten im Schnitt 21% mehr als letztes Jahr. Somit sind die Preise 55% höher als vor dem Oktoberfest.
Für alle Ferienwohnungsinhaber in München und Umfeld gilt also: Falls Sie dieses Jahr noch nicht Ihre Preise erhöht haben sollten, wagen Sie diesen Schritt nächstes Jahr! Außerdem können Sie Ihr Inserat selbstverständlich im August oder September auf das Oktoberfest anpassen, sei es die Beschreibung, Bilder oder sogar der Titel.
Wie wird der Herbst im Vergleich zum Vorjahr?
Ebenfalls hat AIRDNA eine Prognose für die Monate September bis November erstellt auf der Basis der Buchungsdaten der ersten Wochen des Septembers. Hier wird die Abweichung der Nachfrage und der durchschnittlichen Übernachtungspreise im Vergleich zum Vorjahr genauer unter die Lupe genommen. Für den DACH-Markt ergeben sich hier folgende Ergebnisse:
Kroatien, die Schweiz und die Niederländer sind die Länder mit der höchsten Preissteigerung, während Norwegen beispielsweise nur 5% höhere Preise verzeichnen konnte, dafür jedoch ein Wachstum der Nachfrage von knapp 40% verzeichnen konnte. Insgesamt stiegen in den meisten Ländern die durchschnittlichen Preise verhältnismäßig so sehr, dass man nicht nur von einer Preissteigerung aufgrund der Inflation reden kann. Gepaart mit der steigenden Nachfrage gibt dieser Report also einen sehr positiven Ausblick auf die kommende Nebensaison.
Vermehrte Kontrollen für die Rechtmäßigkeit von Ferienwohnungen in Nordfriesland
Der Norden ist bekannt dafür, die typische Urlaubslocation in Deutschland zu sein. Demnach gibt es mittlerweile auch schon das ein oder andere Zweckentfremdungsgesetz im Norden. Jedoch wurden diese bisher eher auf die leichte Schulter genommen, sodass nun der Kreis Nordfriesland vermehrt gegen illegale Vermietungen vorgeht
Was heißt das für Vermieter?
Wenn Sie auf alle Regulierungen und Einschränkungen bei der Eröffnung Ihrer Ferienwohnung geachtet haben, gegebenenfalls als Gewerbe angemeldet sind und Ihre Steuern rechtmäßig zahlen – nichts. Überprüfen Sie sicherheitshalber einfach noch einmal, dass Sie alle Genehmigungen besitzen und auch vorliegen haben.
Das Ziel hinter den Kontrollen ist es Ferienwohnungsinhaber und Gastgeber zu finden, die Ihre Ferienwohnung nicht angemeldet haben und falls nötig keine Genehmigung haben. Diese Ferienunterkünfte können dann nämlich geschlossen werden, beziehungsweise es muss eine Genehmigung eingefordert werden, die nicht mehr unbedingt vergeben wird.
Eine neue Lodgify Studie zur Nebensaison
Lodgify veröffentlichte außerdem einen Report zur Nebensaison, um Ferienwohnungsbesitzer auf die kommenden Monate vorzubereiten. Der Anbieter der Ferienwohnungssoftware befragte Gastgeber hinsichtlich Ihrer Erfahrungen mit der Nebensaison.
Heraus kam unter anderem die Erkenntnis, dass es in der Nebensaison eher zu kürzeren, kurzfristigen Buchungen von älteren Gästen und beruflichen Gästen kommt. Außerdem wurde in dem Report ein Auge auf die Preisveränderungen geworfen.
So passen knapp 70% der Ferienwohnungsbesitzer, die an der Umfrage teilgenommen haben, ihre Preise in der Nebensaison an. Einige heben ihre Preise an, die sehr große Mehrheit tendiert jedoch in die andere Richtung – unter den Gastgebern, die ihre Preise anpassen, senken 83% ihre Preise.
Weitere Erkenntnisse können Sie dem Report direkt entnehmen.
Airbnb schaut tief ins Weinglas
Der September ist die Zeit der Weinlese und hierzu gibt Airbnb einen Einblick in die Buchungszahlen der Unterkünfte mit einem besonderen Faible für Trauben.
Im Sommerupdate 2022 von Airbnb wurden Kategorien auf der Plattform eingeführt und somit auch die Rubrik “Weinregionen”. Airbnb berichtet nun über die Auswirkungen dieser Kategorie, denn seit der Einführung der Kategorien stieg die Anzahl der Unterkünfte für Gäste mit einer Weinbegeisterung um 12%. In die mittlerweile 3.000 Unterkünfte treibt es vor allem Alleinreisende und Genießerpaare. Ein Drittel der Gäste sind zwischen 30 und 39, so berichtet Airbnb.
Wenn Sie sich in einer Weinregion befinden und noch nicht über diese Zielgruppe nachgedacht haben, gehen Sie noch einmal in sich – vielleicht können Sie ja von den Trauben profitieren 😉
Bis zum nächsten Mal!
Mit vielen besonderen Events, wie dem Oktoberfest oder dem nun beginnenden Filmfestival in Zürich, steigt die Nachfrage stark in bestimmten Städten. Doch auch allgemein verspricht die Prognose einen erfolgreichen Start in die Nebensaison. Auch wenn neue Zweckentfremdungsverbote und verschärfte Kontrollen im Raum stehen, können Sie sich außerdem sicher sein, dass der Deutsche Ferienhausverband Ihre Interessen bestmöglich vertritt.